Ordentliche Wäsche und das Waschen können zu einer echten Herausforderung werden.
Von ordentlicher Wäsche und vom Waschen – Die Wäsche-Wissenschaft
Die „richtige“ Aufbewahrung der Schmutzwäsche, Glaubenssätze, dass einmal Getragenes nicht mehr in den Schrank dürfe, dem Waschen an sich, dem Trocknen und schliesslich und endlich die Aufbewahrung der sauberen wäsche, machen das Ganze fast zu einer eigenen Wissenschaft.
Berge von Schmutzwäsche
Wer kleine Kinder zuhause hat, kann sich vor Wäsche oft kaum retten. Ein schweißteribender oder Schmutzintensiever Beruf führt automatisch zu mehr schmutziger Wäsche. Kleidung die teilweise icht mal einen ganzen Tag getragen wurde, die weder Flecken noch Geruch aufweist, in die schmutzige Wäsche zu geben ist nicht nur eine schlechte Angewohnheit sondern schlichtweg unnötige Umweltverschmutzung.
Wohin mit der Schmutzigen Wäsche?
Es gibt unglaublich viele Systeme, die schmutzige Wäsche zu lagern. Viele sind mehr oder weniger praktisch, wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse und Gewohnheiten zu klennen. Nach meiner Erfahrung ist es am praktischsten, den wäschekorb dort zu haben, wo er gebraucht wird – vorausgesetzt er passt da hin. Bei mir fällt die meiste Wäsche da an, wo ich mich ausziehe – im Schlafzimmer. Selbst wenn ich genug Platz im Bad hätte, würde ich ihn dort nicht aufstellen, weil ich dann immer erst meine Wäsche da hin tragen müsste… Ich hab natürlich leicht reden, denkst Du jetzt, aber Du hast noch Kind und Kegel und die ziehen sich nicht alle im gleichen Raum um. Ausserdem befinden sie sich nicht mal alle in der gleichen Etage… Deswegen, kenne Deine Bedürfnisse, damit sind auch die Voraussetzungen gemeint. Stell Dir folgende Fragen:
- reicht mir eine Zentrale Stelle, wo ich meine schmutzige Wäsche sammeln kann?
- brauche ich zusätzlich Lösungen für unterschiedliche Bereiche?
- will ich meine Wäsche am liebsten gleich nach Farbe, Wolle, Feinwasch, etc. trennen?
- soll die Sammelstelle nur praktisch oder auch chick sein?
- wie groß muß er sein? wie häufig will/Kann/muß ich waschen?
Zu sauber für die Wäsche, zu Dreckig für den Schrank?!
Kann ich nicht nachvollziehen! Ich weiß, das ist in ganz vielen Haushalten der normale Alltag und bei mir gibt es das nicht. Kleidung die zu Dreckig für den Schrank ist, gehört nach meinem Verständnis in die Waschmaschiene und nicht auf einen Stuhl! Kleidung die sauber genug ist, dass ich sie nochmal tragen will, kann auch zurück in den Schrank. Was bitte soll den an der Kleidung sein, die im Schrank irgendetwas gruseliges anstellt, das aber nix tut, wenn sich die Kleidung an meinem Körper oder auf dem Stuhl befindet?
Kleidung muß nicht so schnell gewaschen werden, wie viele zu glauben scheinen, im Gegenteil. Man kann sich seine Sachen auch kaputt waschen. Kleidung kann gelüftet, ausbürstet, abgeklopft, in den Dampf gehängt werden.
Die ordentliche Vorbereitung des Wäsche auf’s Waschen
Nach über dreissig Jahren Wäsche waschen habe ich viel ausprobiert. Ich teile hier meine Erfahrung mit Dir – das ist mein persönlicher Umgang mit Wäsche und es steht Dir frei, es anders zu machen.
Du kannst natürlich einfach die vorhandene Schmutzwäsche unbesehen in die Trommel werfen und dann… beten. Ein Teil der Wäsche wird das erfoffte Ergebnis bieten, ein anderer Teil wird vermutlich berfärbt, geschrumpft oder nicht so sauber sein, wie Du wolltest. Wünscht Du Dir ein ideales Waschergebnis, darfst Du Deine Wäsche vorsortieren, bzw. trennen.
- nach Farbe
- nach Temperatur
- nach Material
Ich trenne nach Farbe – schwarz, weiß, rot-bunt & blau-bunt und nach Material woraus sich die Temperatur ergibt. Wäsche und Wolle & Feines.
Wie gesagt, ich habe da experimentiert. Ich habe mir eine Weile, die Mühe gemacht alles nach entsprechenden Temperaturen zu trennen – das funktioniert für mich nicht! T-Shirts bei dreissig Grad zu Waschen, die Hose bei vierzig, dann noch die sechzig Grad Wäsche und die Feinwäsche und die Wollwäsche und die Funktionswäsche… Ich hatte erheblich mehr Aufwand und ein schlechtes Waschergebnis – diese dreissig und vierzig Grad Wäschen, die nie richtig sauber wurden… Und nein, ich halte nichts davon, einfach das Waschmittel zu verdoppeln, da ist das, warum unter Anderem bei niedrigeren Temperaturen gewaschen werden soll nämlich dahin.
Ich wasche ca. einmal pro Wochen zwei bis drei Maschienen (wir sind ein Zweipersonen-Haushalt und haben eine kleine Maschiene) bei sechzig Grad. Basta. Ab und zu kommt eine mit Wolle und Feines dazu; vielleicht einmal im Jahr sowas wie eine Daunendecke oder eine Funktionsjacke. Alles, außer die Woll- und Feinwäsche, was die sechzig Grad nicht übersteht, kann in meiner Garderobe nicht mitspielen.
Waschmittel
Bestimmt weißt Du längst, dass viel zu viel Wasch- 6 Putzmittel verwendet wird. Und doch braucht es ein wenig Unterstützung, damit die Wäsche sauber wird. Muss es unbedingt das klassische Waschmittel sein? Nein. Tendenziel wird der Schmutz eher mit dem Waschmittel vertauscht oder sogar überlagert. Ich habe ein Jahr lang gar kein Waschmittel benutzt, nur Waschbälle. Die Wäsche wurde durch die Bälle sauber geschrubbt. Inzwischen kombiniere ich die Bälle mit Waschmittel. Ich bin nach vielen Jahren Flüssigwaschmittel zum Pulver zurückgekehrt – das Flüssige hat sich als Schmodder in meiner Maschiene versammelt. Igitt! Ich benutze:
- die Waschbälle (leider gibt es den Hersteller nicht mehr und Du findest sicher welche in der Drogerie Deines bertrauens)
- Vollwaschmittelpulver für die weiße Wäsche (bio)
- Colorwaschmittelpulver für die Buntwäsche (bio)
- ein Flüssigwaschmittel für Wolle und Feines (bio)
Nie und nimmer würde mir ein Weichspüler in’s Haus oder gar in meine Waschmaschiene kommen. Gut , dass ich den Flauscheffekt sowieso nicht mag, Weichspüler sind eine Umweltsauerei, sind schlecht für die Waschmaschien, sind eine Brutstätte für Pilze und Bakterien und ganz nebenbei bestehen sie meistens zu einem großen Teil aus Schlachtabfällen. Nein Danke! Wenn Du Dir mehr Flausch in Deiner Wäsche wünschst, gib einen Schluck Essig dazu.
Auch gut verzichten kann ich auf Hygienespüler und Waschparfum – teuer, gesundheitsgefährdend, umweltschädlich. Mit ätherischen Ölen bekommst Du nicht nur einen schönen Duft für Deine Wäsche, sie schützen auch vor Motten – z.B. Zeder oder Lavendel.
Auf Kalgon und ähnliches verzichte ich auch. Zur Reinigung und Pflege meiner Waschmaschiene, schliesslich wohne ich in Kalkhausen, mache ich alle paar Monate einen leeren, heißen Waschgang mit Zitronensäure.
Die wichtigste Vorbereitung für Ordnung in der Wäsche – das Trocknen
Ich weiß, für viele ist aus verschiedenen Gründen ein Trockner überlebenswichtig und hätte ich mindestens ein kleines Kind im Haus, wäre ich ganz vielleicht auch bereit für einen Trockner. Ich sag es mal so, mich persönlich würde ein Trockner zu sehr in meiner Freiheit einschränken, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Ein Trockner ist super:
- wenn Du die Wäsche sofort zusammen legst, wenn sie fertig ist
- oder es Dir egal ist, wenn Du verknitterte Wäsche hast, weil sie noch ewig im Trockner liegt
- wenn Du schnell was trocknen willst
- für Familien, bei denen viel Wäsche anfällt
- um einen gewiss en Flauschgrad zu erreichen
Ich bin überzeugte Aufhängerin. Wenn die Wäsche hängt, kann die da erst mal hängen und ich kann mich darum kümmern, wenn ich will oder kann und nicht, wenn es piept. Ich habe eine Wäscheleine für den Wäschplatz unserer Wohnanlage (ja, die ist mobil, damit sie bei Wind und Wetter nicht einschmutzt), eine wäscheleine über der Badewanne, einen Wäscheständer, eine kleine Wäschespinne zum aufhängen und eine Armada von Kleiderbügeln im Bad, deren Job nur aus Wäschetrocknen besteht.
Gut aufgehängt ist halb gebügelt – oder auch gar nicht
Ich kann bügeln, es macht mir auch nichts aus und ich hab noch was anderes vor in meinem Leben, als Bergeweise Wäsche zu bügeln. Ich bügel nur das allernötigste. Meine Strategie um den Bügelberg zu minimieren, ist mir ein bisschen mehr Mühe beim Aufhängen zu geben. Also gut, ich gebe es zu, man kann es auch pingelig nennen. Aber wie gesagt, ich will ja das Bügeln vermeiden und ich mag es auch möglichst knitterfrei durchs Leben zu gehen. Knitter kommen noch früh genug! Alles gut ausschütteln und möglichst ordentlich glatt gestrichen aufhängen; alles was auf einen Bügel kann, kommt auf einen Bügel.
Abhängen und aufräumen
Ich falte die Wäsche direkt von der Leine zusammen, staple sie noch vor Ort und räume sie dann direkt weg. Würde ich die Wäsche erst mal ungefaltet auf einen Haufen werfen oder in einen Wäschekorb, hätte ich mir die ganze Mühe mit dem ordentlich Aufhängen auch sparen können. Ausserdem haben solche haufen die schlechte Angewohnheit, sich zu vermehren, festzuwachsen, sich unaufällig in’s Gesamtbild zu integrieren – das will ich alles nicht. Ich will ohne Umwege meine Wäsche von der Leine in den Schrank tranferieren. Nutze Deinen Wäschekorb am besten NUR als Auffangbehälzer für die frische Wäsche um sie aus der Maschiene zu holen und nicht auf den Boden legen zu mässen. Na gut, vielleicht um die Wäsche von der Leine zum Schrank zu transportieren.
Wie gehst Du mit Deiner Wäsche um? Bist Du routiniert, hast Du den immer und ewigen und nicht zu bewältigenden Wäscheberg? Bist Du Fan von Weichspüler und Co.? Hast Du den ultimativen Trick zum Umgang mit Wäschebergen? Lass mich gerne in den Kommentaren wissen.
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