Was Putzen mit Ordnung zu tun hat

Putzen und Ordnung

Warum überhaupt putzen?

Wenn ich vom Putzen schreibe, meine ich auch Ordnung.
Sorry! Ich weiß, putzen ist vielleicht auch nicht Deine Lieblingsbeschäftigung. Doch leider gehen Ordnung und Putzen Hand in Hand. Vielleicht liebst Du aber auch das Putzen?

Meine liebe Kollegin, Gina Halbauer von “Die Schrankflüsterin” sagt z.B., sie haßt putzen. Deswegen ist sie so ordentlich, dann muß sie weniger putzen. Und sie hat Recht. Je aufgeräumter Diene Lebens- und Arbeitsräume sind, desto leichter ist es, mit wenig Putzaufwand Sauberkeit zu haben.

Sauberkeit und Hygiene sind Teil der Ordnung. Sie schützen vor Krankheiten, verhindern die Ausbreitung von gesundheitsschädlichen Keimen, Ungeziefer, Schimmel …
Ein sauberer Lebensraum sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Es geht weder darum, den Wettbewerb als Frau oder Herr Saubermann zu gewinnen, noch täglich mehrere Stunden in’s Putzen zu investieren. Es geht um ein gesundes Maß. Für mich persönlich gilt folgendes. Man muß nicht vom Boden essen Können. Weder weil es so krümelig ist, noch weil es klinisch rein ist. 

Vor dem Putzen

Mach Dir das Reinigen möglichst leicht und entspannt. Räum vorher auf! Wie Dir das gelingen kann, findest Du in diesem Blog-Artikel. 
Ist alles an seinem Platz, ist der Wohnungs-Putz schnell erledigt.
Vielleicht magst Du Dir auch Musik oder ein Hörbuch anmachen; sieh es als Work-Out oder auch als spirituelle Praxis – wie mit dem Abwasch das Herz putzen.

Rhythmus

Finde den für Dich passenden Putz-Rhythmus. Um diesen festzulegen, stell Dir folgende Fragen:

  • wie groß ist Dein Wohnraum?
  • wieviele Personen leben im Haushalt?
  • hast Du Kinder?
  • gibt es Haustiere?
  • was muß oder will ich wie oft machen?
  • welche Dinge werden täglich erledigt?
  • was gehört für Dich zum regelmäßigen Wohnungsputz?
  • gibt es Dinge, die vierteljährlich oder nur jährlich gereinigt werden?
  • hast du Unterstützung?
  • brauchst Du Unterstützung?

Grundsätzlich gilt, je kleiner die Wohnung, desto schneller ist sie geputzt. Vorausgesetzt, sie ist ausgemistet und aufgeräumt. Und auch eine große Wohnung oder ein großes Haus ist leicht in Ordnung zu halten. Je weniger Du besitzt, desto weniger mußt Du Dich kümmern und die Dinge pflegen, also auch putzen.

Hast Du also eine eher kleine Wohnung und bist allein? Dann reicht es sicher die Wohnung alle zwei Wochen zu putzen.
Hast Du eine große Wohnung oder ein Haus? Und Familie und oder Haustiere? Dann darfst Du Dich mindestens einmal die Woche um das Reinigen der Wohnräume kümmern. Du kannst natürlich auch rotieren – nicht jeder Raum wird gleich häufig genutzt und gleich stark beansprucht. Eine Küche darf sicher öfter gewischt werden, als ein unbenutztes Gästezimmer.

Je mehr in einem Haushalt passiert, desto mehr gibt es zu putzen. Wenn mehrere Menschen zusammenleben, entsteht automatisch Aufwand. Das Bad wird häufiger benutzt, es wird gekocht, es fällt mehr Wäsche an – es wird gelebt. Das ist wunderbar. Und mit ein bisschen Organisation gelingt das Putzen ganz nebenbei – oder fast.😉

Routine

Um in eine Reinigungs-Routine zu kommen, mach Dir vorher ein paar Gedanken. Was ist Dein Ziel? Überleg Dir, für wen Du putzt. Geht es darum Deine Nachbarin, Schwiegermutter, … zu beeindrucken? Oder geht es um Dein Wohlbefinden? Wieviel Ordnung und Sauberkeit brauchst Du wo für Dein Wohlbefinden. Willst Du es immer Blitzblank oder reicht Dir eine gewisse Grundsauberkeit? Wieviel Zeit, Lust und Kraft willst Du investieren? Und hast Du Unterstützung?

Geh die einzelnen Räume durch und mache eine Art Bestandsaufnahme, bzw. Priorisierung wieviel Sauberkeit es jeweils braucht. Z.B.: Saubere Küche: super wichtig, saubere Böden: wichtig, saubere Fenster: nicht unwichtig, Türen: nebensächlich.

Wahrscheinlich gehörst Du nicht zu den wenigen Ausnahmen, die keine Küche haben oder nutzen? Dann wird auch bei Dir in der Küche der größte Reinigungsbedarf sein. Das Minimum ist der tägliche Abwasch. Oder das tägliche Ein,- und Ausräumen der Spülmaschine, das Abwischen der Arbeitsflächen und des Herdes und das Kehren des Bodens.

Wusstest Du, daß bei den meisten Menschen das Klo sauberer ist als der Kühlschrank? Warum? Weil in ganz vielen Haushalten das Klo öfter geputzt wird, als der Kühlschrank. Ich empfehle Dir ganz dringend, wenigstens einmal monatlich den Kühlschrank zu reinigen!

Auch dem Bad würde ich zumindest eine tägliche Schnellreinigung gönnen. Mit einem Lappen oder einer Bürste kurz mal durchs Waschbecken und über die Armaturen zu gehen ist schnell erledigt. Wenn Du eine Dusche mit Duschwand hast, mach’s Dir leichter, benutz einen Abzieher, bzw. eine sogenannte Flitsche. So bilden sich kaum Kalkflecken- sieht schöner aus und ist weniger putzintensiv. So bleibt es länger sauber und das Putzen bei der eigentlichen Reinigung des Badezimmers ist weniger aufwendig.

Mach es gleich

Du kannst es Dir in Sachen Putzen sehr viel leichter machen, wenn Du bestimmte Dinge einfach gleich machst. Zu warten bis es eingetrocknet, angebacken, ausgehärtet, abgekühlt … ist, kann dich Stunden Deiner kostbaren Lebenszeit kosten.
Ein Nudelsieb z.B. ist schnell ausgewaschen, direkt nach dem Abgießen der Nudeln. Wartest Du bis nach dem Essen oder gar bis zum nächsten Tag oder der nächsten Woche, sind die Nudelreste und die Stärke ausgehärtet und es stellt sich schnell die Frage, ob Du lieber einen Spachtel oder doch gleich den Presslufthammer zu sauber machen brauchst. 😉

Auch wenn Dir ein Fussel über den Weg läuft, kannst du den gleich einsammeln, statt zu warten, bis Putztag ist. Wenn Du Dich daran gewöhnst nebenbei und wenn es Dir auffällt etwas sauber zu machen, sammelt sich nicht so viel an.

Putzen Schritt für Schritt

Wenn Du Dich beim Putzen an eine logische Reihenfolge hältst geht es leichter und schneller. Ja, ich weiß, für die Optionalen unter uns, also auch für mich, ist das immer mal wieder eine Herausforderung. Prozeduren sind langweilig, doof und wenig kreativ – und sie sind die Rettung bei zu vielen Optionen. Beim Putzen geht es eben auch nicht so sehr darum, sich kreativ auszutoben sondern darum, Sauberkeit herzustellen und das möglichst schnell, effektiv und gründlich. Also bekommst Du von mir jetzt eine Schritt für Schritt Anleitung, die Du beliebig kürzen oder erweitern kannst.

Von Oben nach Unten

Deine regelmässige Putzroutine könnte folgendermaßen aussehen:

  • Kleine Teppiche und Zierkissen ausschütteln (am besten draussen!).
  • Oberflächen abstauben.
  • Böden saugen.
  • Badezimmer reinigen – Oberflächen feucht abwischen, Spiegel, Dusche, Badewanne, Waschbecken, Toilette reinigen.
  • Böden Wischen
  • ein “Extra”

Nicht jede*r ist gleich empfindlich und wir alle haben einen unterschiedlichen Fokus. Was für Dich unbedingt sauber sein muß, kann mir vielleicht völlig egal sein und umgekehrt. Auch gibt es Putzvorlieben und die Kategorie: “nur wenn es sein muß” Ich zähle hier mal ein paar “Extras” auf. Wenn Du diese unbedingt in Deine Putzroutine aufnehmen willst, fühl Dich frei zu putzen was, wann und wie Du willst!

Extras

  • Küchenfronten reinigen
  • Kühlschrank reinigen
  • Wasserkocher, Kaffeemaschine, Wasserhähne etc. entkalken
  • Gefrierschrank abtauen
  • Fenster putzen
  • Ecken von Spinnweben befreien
  • Fliesen entkalken
  • Matratzen absaugen
  • Schuhe putzen

Wenn Dir noch andere Extras einfallen, schreib sie mir gerne!

Putzmittel

Es gibt unendlich viele Putzmittel. Viele sind unnötig, giftig, schlecht für die Umwelt, gesundheitsschädlich und teuer. Da die wenigsten eine Wohnung mit Rein-Raum benötigen, oder Operationen am Küchentisch durchführen, sind Desinfektionsmittel nicht nötig. Im Gegenteil! Desinfektionsmittel tötet auch Keime, die zum Schutz benötigt werden. Zur alltäglichen Desinfektion genügen klassische Hausmittel wie Kernseife, Essig, Zitronensäure, Soda und Natron. Aus diesen Mitteln lassen sich Putzmittel leicht selbst herstellen. Sie sind umweltfreundlich und günstig. Jede Menge Tipps, wie Du aus diesen Zutaten Putzmittel herstellen kannst findest Du bei Smarticular oder in dem Buch: “Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie”. ( Das sind KEINE Affilate-Links! Ich finde einfach nur die Tipps hilfreich und will sie mit Dir teilen.) Wenn Du lieber fertiges Putzmittel benutzen möchtest, empfehle ich, so wenig Putzmittel wie möglich und Bioputzmittel – das ist besser für Dich und für die Umwelt. Was ein gut sortierter Putzschrank hergeben sollte:

  • Spülmittel
  • Scheuerpulver / Milch oder Natron
  • Allzweck- bzw. Neutral-Reiniger
  • Zitronensäure
  • Essig
  • evtl. Glasreiniger oder Spiritus
  • (Kloputzmittel)
  • Staubsauger
  • Besen, Kehrschaufel & Handfeger
  • Staubtuch oder Wedel
  • Spülschwamm- & Bürste, Putzlappen- und Lumpen
  • Schrubber & Wurzelbürste
  • Abzieher oder Flitsche

Für vieles reicht ein feuchter Lappen, für das Meiste reicht ein Allzweckreiniger oder auch Spülmittel. Nur für einige “Specials” braucht es spezielle Mittel und da reicht dann auch meistens Zitrone oder Natron. Du kannst also auch hier eine Menge Platz sparen, weil auch für den Putzschrank gilt, weniger ist mehr.

Lass Dich unterstützen

Wenn Du,  warum auch immer, mit dem Putzen nicht glücklich wirst, lass Dich unterstützen. Vielleicht hast Du einfach keine Lust zu putzen, oder Du willst Deine Zeit nicht in’s Putzen investieren, es frustriert Dich oder Du hast keine Zeit – ganz egal, es gibt gute Putzfrauen und -Männer.

Wenn Du jetzt noch das Gefühl hast, Du müsstest es selbst hinbekommen, lass Dir gesagt sein, nein, musst Du nicht! Wenn es Dir hilft, fang mit kleinen Unterstützungen an, Du könntest Dir z.B. auch nur für die Extras jemanden buchen. Einen Fensterputz-Service, ein Frühjahrsputz-Kommando, eine*n Spinnweben-Entfernungs-Profi. Oder Du buchst Die Putzfachkraft nur jedes zweite mal.

Übrigens ist mein ultimatives Putzmittel selbst gemacht. Schalen von Zitrusfrüchten lege ich in Essig ein (der billige Haushaltsessig in der Plastikflasche). Den Essig lasse ich mindestens zwei Wochen stehen. Dann seihe ich ab, fülle den Essig in eine Sprühflasche, gebe zwei Esslöffel Spülmittel dazu und fülle das Ganze mit Wasser auf. Das Mittel ist super-wirksam gegen Fett und gegen Kalk – ein Traum.

Lässt Du Dich beim Putzen unterstützen, oder liebst Du das Putzen und ist es für Dich teil Deines Entspannungs-Programms? Was ist Dein liebstes Putzmittel? Hast Du noch Fragen? Lass es mich wissen.

Und wenn Du Dir von mir Unterstützung wünschst beim schaffen von äußerer oder innerer Ordnung, dann melde Dich gerne. Ich freue mich auf Dich! 

 

Aller Anfang ist Ausmisten

Aller Anfang ist Ausmisten

Warum ist aller Anfang ausmisten, fragst Du Dich? Schliesslich willst Du doch endlich mal wissen, wie richtig aufräumen geht – nicht ausmisten. Und wozu überhaupt aufräumen? Es wird ja sowieso in nullkommanix wieder unordentlich.

Ordnung ist nichts statisches.
Sie ist:

    • fliessend
    • organisch
    • zyklisch
    • natürlich

Wo gelebt wird entsteht auch immer wieder Unordnung. Sobald Du eine Ordnungsstruktur hast, ist das Aufräumen in wenigen Minuten erledigt. Um Dir eine Struktur zu schaffen, eine Basis auf der Du aufbauen kannst, ist aller Anfang ausmisten.

Aller Anfang ist Ausmisten
(Un-)Ordnungstypen: Die Minimalisten

Die verschiedenen (Un-)Ordnungstypen

Die Minimalisten

Es gibt einige Menschen,  die einen sehr minimalistischen Lebensstil pflegen. Sie haben dem Überfluss abgeschworen. Es könnte der Eindruck entstehen, als wohnten sie wie im  Zen-Kloster. Mit der Klarheit darüber was sie wirklich brauchen und wollen, umgeben sich nur mit dem Nötigsten und einigen wenigen schönen Dingen.

Weniger ist mehr und Zeit statt Zeug.

Und im Moment liegt Minimalismus voll im Trend!

Die Jäger und Sammler

Das krasse Gegenteil der Minimalisten, sind die leidenschaftlichen Sammler. Sie sammeln für ihr Leben gern und leiden oft zusätzlich unter einer ausgeprägten Aufheberitis. Das Loslassen fällt ihnen schwer, das Festhalten gelingt leicht. Mehr ist mehr.
Shoppen befriedigt ihren Jagdinstinkt. Eine volle Vorratskammer bringt ihnen Seelenfrieden. Der Jäger und Sammler hockt auf seinen Sachen wie der Drache auf seinem Schatz.

Die Grenze zum ugs. Messie (Fachlich: zur Wertbeimessungsstörung) ist hier fliessend. Ein*e Messie ist nicht zwingend von Müllbergen umgeben, wobei Müll auch eine Definitionssache ist. Hat ein*e Messie genug Platz und Stauraum, kann sie/er über Jahre die Verschiedensten Dinge horten und kein Mensch, geschweige denn sie/er selbst bemerkt, dass sie/er ein Messie ist.

Die Jäger und Sammler
Die Otto-Normal-Verbraucher

Die Otto-Normal-Verbraucher

Der Durchschnitt bewegt sich wohl irgendwo in der Mitte. Viele Menschen haben Bereiche, in denen sie mehr als genug haben. An anderer Stelle sind sie wiederum ganz bescheiden und genügsam.

Häufig wird ein übervoller Kleiderschrank als Problem empfunden. Letztendlich geht es nicht darum, dass wir alle einen reduzierten Kleiderschrank als Ziel definieren. Die Dinge, die uns umgeben, sollen uns nutzen und Freude bereiten, statt zu stören und den Lebensraum zu verstopfen.

Die Erben

Auch Du wirst voraussichtlich eines Tages den Haushalt Deiner Eltern oder Großeltern auflösen dürfen. Du kannst natürlich unbesehen einen Service engagieren und alles in die Tonne werfen lassen. Oder gleich die Abrissbirne bestellen.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Du dich Tage, Wochen oder sogar Monate mit all den über Jahre und Jahrzehnte angesammelten Dingen konfrontiert siehst. Beliebt ist die Variante, erst mal alles einzulagern und sich irgendwann später damit zu beschäftigen. Ich rate hier dringend dazu, zeitnah zu sortieren und Entscheidungen zu treffen. Geerbter Ballast ist immer noch Ballast. Hier lohnt es sich sehr, sich von Profis unterstützen zu lassen!

Profis sind z.B.: Entrümpler, OrdnungsCoaches, Handwerker, Antiquitätenhändler, Makler, Trödelhändler, Reinigungsfirmen.

 

 

Die Erben

Konsumgesellschaft trifft auf Konditionierung

Unsere Eltern und Großeltern, die Kriegs,- und Nachkriegsgeneration, haben uns bestimmte Werte vermittelt:

  • ein pfleglicher und nachhaltiger Umgang mit den Dingen
  • Reparatur
  • Recykling
  • Upcycling
  • Bevor etwas weggeworfen wird, wird es benutzt bis es auseinander fällt, weiter gegeben, verbraucht.

Inzwischen leben wir in einer unvergleichlichen Konsumwelt. Wir bekommen quasi überall auf der Welt, zu fast jeder Uhrzeit, nahezu alles. Wir sind konditioniert auf kaufen und konsumieren.
Geht etwas kaputt, wird es eben neu gekauft. Ist etwas aus der Mode, wird es eben Neues angeschafft, findet sich etwas nicht, wird es eben erneuert… Wir ersticken im Plastikmüll. Dank fast Fashion und immer schneller wechselnder Trends kommen wir der aktuellen Mode kaum noch hinterher. Stetig werden neue Bedürfnisse erzeugt. Wenn ich diese Klamotte, jenes Möbel und das tolle neue hightech-Gerät besitze, dann endlich bin ich rundum zufrieden.

Schon wenn zwei Menschen zusammenziehen, und mit ihnen ihre Haushalte, wird es turbulent, weil vieles dann doppelt und dreifach vorhanden ist. Kommt dann der Tag, an dem der Haushalt der Großeltern oder Eltern aufgelöst werden muss, wird es endgültig eng.

Glaubenssätze

Durch das aufeinanderprallen dieser zwei Wertesysteme – Konsum und Nachhaltigkeit, ist eine wilde Mischung von Glaubenssätzen entstanden. Einerseits finden wir etliche Gründe dafür uns von Dingen nicht zu trennen und gleichzeitig “brauchen” wir ständig irgendetwas, was neu angeschafft werden will.

  • das kann ich irgendwann nochmal brauchen
  • das habe ich zwar schon, aber in der falschen Farbe, es sieht schon so schrappig aus, es hat die falsche Größe, …
  • das hat mir Tante Igittigit geschenkt
  • wenn ich das jetzt kaufe, spare ich € 20,00
  • das ist doch noch gut
  • sowas bekommt man ja heute nicht mehr
  • das ist das Neueste vom Neuesten
  • das war mal wahnsinnig teuer

Raus aus dem Dilemma

Wie also nun umgehen mit der Miesere?! Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder Du erstickst irgendwann an all dem Zeug. Dein Besitz besitzt mehr Dich, als umgekehrt.
Oder Du fängst an loszulassen.

Ausmisten

Bevor Du Dir eine Struktur schaffen kannst, um nachhaltig Ordnung zu halten, bzw. entstandenen Unordnung schnell wieder aufzuräumen, fang an auszumisten.

Um das Leben unserer Träume führen zu können, dürfen wieder anfangen zu träumen.
Um träumen zu können, brauchen wir Raum.
Schaff Dir Deinen Raum für das Leben Deiner Träume!

Genauso wie wir Luft zum Atmen brauchen, Platz, um uns frei bewegen zu können, Raum um uns frei entfalten zu können, benötigen auch all die Dinge, die uns umgeben Raum um optimal wirken zu können.

Du kannst die Dich umgebenden Dinge noch so gewissenhaft aufstapeln, weg schachteln, aufhäufen, es wird kein Raum entstehen, der einem Wohlfühl-Zuhause entspricht.
Entweder das Leben tanzt wie ein Wirbelwind hindurch und alles ist wieder in Unordnung oder das Leben traut sich gar nicht mehr richtig rein, weil die Energie gestaut ist.

Aufwärmübung

Wie kann Ausmisten gelingen und womit fängst Du am besten an?

Nach meiner Erfahrung ist es Typ-Sache, ob du Dich Kopfüber in’s Vergnügen stürzt, oder Dich lieber vorsichtig und langsam ran tastest.
Marie Kondo, eine Aufräum-Expertin aus Japan, schwört darauf alles auf einmal zu entrümpeln.
Für einige mag das die richtige Technik sein – Augen zu und durch.
Wenn Du das Entrümpeln so angehst, wie ein Pflaster mit einem Ruck abzureissen,  kurz und schmerzlos, nimm Dir bitte genug Zeit um Dich danach davon zu erholen.
Vielleicht fängst Du mit dem Ausmisten an wie mit einer neuen Sportart, nimmst Dir erst mal eine kleine Aufgabe vor, wärmst Dich erst mal auf und trainierst Deine Ausmiste-Muskeln.

Um herauszufinden, wie leicht es Dir fällt, auszumisten, kannst Du z.B. mit Deinen Kugelschreibern anfangen. (Nein! Nicht alle Stifte. Nicht die Filzstifte, nicht die Bleistifte oder die Textmarker. Nur die Kugelschreiber!)

  • Sammle ALLE Kugelschreiber die Du in Deiner Wohnung finden kannst.
  • Bewundere Deinen Kugelschreiber-Reichtum.
  • Teste jeden Kugelschreiber und schmeiss sofort alle weg, die kaputt sind.
  • Staune darüber wieviele kaputte Kugelschreiber in Deinem Besitz waren.
  • Nimm in der zweiten Sortier-Runde jeden Kugelschreiber nochmal in die Hand und überprüfe, ob er Dich glücklich macht.
  • Behalte NUR die Kugelschreiber, die Dich wirklich froh machen.
  • Verschenke, spende, entsorge alle restlichen Kugelschreiber.

Ausmisten ist ein Prozess

Meine Erfahrung ist, Ausmisten ist ein Prozess. Ausmisten wirbelt außen wie innen Staub auf. Es bedarf Mut, Ausdauer und Kraft und manchmal braucht es mehrere Anläufe oder Runden.

Dinge hervorzukramen, die möglicherweise schon seit vielen Jahren an einer bestimmten Stelle ihr Dasein fristen, wirbeln im Aussen Staub auf. Alles was Du in die Hand nimmst, ruft innere Bilder wach, erzeugt und reaktiviert Emotionen. Es gibt kaum Gegenstände die neutral sind. Fast alle Gegenstände, die uns umgeben, sind mit Emotionen verknüpft.

Mehr oder weniger bewusst werden manche Dinge bevorzugt benutzt, andere kaum bis gar nicht. Da gibt es die Lieblingstasse, weil sie ein Geschenk von einem sehr geschätzten Menschen ist und den Lieblingsstift, weil der eben besonders gut in der Hand liegt und auch noch toll schreibt. Und dann gibt es da die hässliche Vase von Tante Igittigitt, die ich noch nie mochte und das total unpraktische Küchengerät, das irgendwann mal wahnsinnig teuer war…

Warum an Dingen festhalten die schlechte Gefühle verursachen!?

Vielleicht wirst Du körperlich schuften wie ein Pferd, wirst versuchen an Dingen mit Zähnen und Klauen festzuhalten, oder sie begeistert loslassen. Ausmisten setzt gestaute Energie frei – aussen und innen. Und es schafft Raum – im Aussen und im Innen.

Machs Dir leicht

Wie auch immer Du letztendlich ausmistest, Stück für Stück und Schublade für Schublade oder in einem Rutsch, mach es Dir so leicht wie möglich.

  • Miste Dinge aus, nicht Räume.
  • Umgib Dich möglichst nur noch mit Dingen, die Dir mindestens neutrale, am besten gute Gefühle machen.
  • Lass Dich unterstützen. (z.B.von einem Ordnungscoach)
  • Bleib dran.
  • Feiere Deinen Erfolg.
  • Hab Geduld.
  • Bleib mutig.
  • Freu Dich auf das Ergebnis.

Kannst Du gut loslassen?

Kannst Du gut loslassen? Oder kannst Du besser festhalten? Umgibst Du Dich nur mit Dingen die Dir gut tun? Trägst Du immer noch den vermeintlichen Lieblingspulli, der Dir dann doch nur schlechte Laune macht?
Hast Du noch Fragen? Verrätst Du Deine Anregungen, oder ein Geheimrezept für’s Ausmisten?

Schreib mir gerne unverbindlich eine E-Mail.

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