Aller Anfang ist Ausmisten

Aller Anfang ist Ausmisten

Warum ist aller Anfang ausmisten, fragst Du Dich? Schliesslich willst Du doch endlich mal wissen, wie richtig aufräumen geht – nicht ausmisten. Und wozu überhaupt aufräumen? Es wird ja sowieso in nullkommanix wieder unordentlich.

Ordnung ist nichts statisches.
Sie ist:

    • fliessend
    • organisch
    • zyklisch
    • natürlich

Wo gelebt wird entsteht auch immer wieder Unordnung. Sobald Du eine Ordnungsstruktur hast, ist das Aufräumen in wenigen Minuten erledigt. Um Dir eine Struktur zu schaffen, eine Basis auf der Du aufbauen kannst, ist aller Anfang ausmisten.

Aller Anfang ist Ausmisten
(Un-)Ordnungstypen: Die Minimalisten

Die verschiedenen (Un-)Ordnungstypen

Die Minimalisten

Es gibt einige Menschen,  die einen sehr minimalistischen Lebensstil pflegen. Sie haben dem Überfluss abgeschworen. Es könnte der Eindruck entstehen, als wohnten sie wie im  Zen-Kloster. Mit der Klarheit darüber was sie wirklich brauchen und wollen, umgeben sich nur mit dem Nötigsten und einigen wenigen schönen Dingen.

Weniger ist mehr und Zeit statt Zeug.

Und im Moment liegt Minimalismus voll im Trend!

Die Jäger und Sammler

Das krasse Gegenteil der Minimalisten, sind die leidenschaftlichen Sammler. Sie sammeln für ihr Leben gern und leiden oft zusätzlich unter einer ausgeprägten Aufheberitis. Das Loslassen fällt ihnen schwer, das Festhalten gelingt leicht. Mehr ist mehr.
Shoppen befriedigt ihren Jagdinstinkt. Eine volle Vorratskammer bringt ihnen Seelenfrieden. Der Jäger und Sammler hockt auf seinen Sachen wie der Drache auf seinem Schatz.

Die Grenze zum ugs. Messie (Fachlich: zur Wertbeimessungsstörung) ist hier fliessend. Ein*e Messie ist nicht zwingend von Müllbergen umgeben, wobei Müll auch eine Definitionssache ist. Hat ein*e Messie genug Platz und Stauraum, kann sie/er über Jahre die Verschiedensten Dinge horten und kein Mensch, geschweige denn sie/er selbst bemerkt, dass sie/er ein Messie ist.

Die Jäger und Sammler
Die Otto-Normal-Verbraucher

Die Otto-Normal-Verbraucher

Der Durchschnitt bewegt sich wohl irgendwo in der Mitte. Viele Menschen haben Bereiche, in denen sie mehr als genug haben. An anderer Stelle sind sie wiederum ganz bescheiden und genügsam.

Häufig wird ein übervoller Kleiderschrank als Problem empfunden. Letztendlich geht es nicht darum, dass wir alle einen reduzierten Kleiderschrank als Ziel definieren. Die Dinge, die uns umgeben, sollen uns nutzen und Freude bereiten, statt zu stören und den Lebensraum zu verstopfen.

Die Erben

Auch Du wirst voraussichtlich eines Tages den Haushalt Deiner Eltern oder Großeltern auflösen dürfen. Du kannst natürlich unbesehen einen Service engagieren und alles in die Tonne werfen lassen. Oder gleich die Abrissbirne bestellen.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Du dich Tage, Wochen oder sogar Monate mit all den über Jahre und Jahrzehnte angesammelten Dingen konfrontiert siehst. Beliebt ist die Variante, erst mal alles einzulagern und sich irgendwann später damit zu beschäftigen. Ich rate hier dringend dazu, zeitnah zu sortieren und Entscheidungen zu treffen. Geerbter Ballast ist immer noch Ballast. Hier lohnt es sich sehr, sich von Profis unterstützen zu lassen!

Profis sind z.B.: Entrümpler, OrdnungsCoaches, Handwerker, Antiquitätenhändler, Makler, Trödelhändler, Reinigungsfirmen.

 

 

Die Erben

Konsumgesellschaft trifft auf Konditionierung

Unsere Eltern und Großeltern, die Kriegs,- und Nachkriegsgeneration, haben uns bestimmte Werte vermittelt:

  • ein pfleglicher und nachhaltiger Umgang mit den Dingen
  • Reparatur
  • Recykling
  • Upcycling
  • Bevor etwas weggeworfen wird, wird es benutzt bis es auseinander fällt, weiter gegeben, verbraucht.

Inzwischen leben wir in einer unvergleichlichen Konsumwelt. Wir bekommen quasi überall auf der Welt, zu fast jeder Uhrzeit, nahezu alles. Wir sind konditioniert auf kaufen und konsumieren.
Geht etwas kaputt, wird es eben neu gekauft. Ist etwas aus der Mode, wird es eben Neues angeschafft, findet sich etwas nicht, wird es eben erneuert… Wir ersticken im Plastikmüll. Dank fast Fashion und immer schneller wechselnder Trends kommen wir der aktuellen Mode kaum noch hinterher. Stetig werden neue Bedürfnisse erzeugt. Wenn ich diese Klamotte, jenes Möbel und das tolle neue hightech-Gerät besitze, dann endlich bin ich rundum zufrieden.

Schon wenn zwei Menschen zusammenziehen, und mit ihnen ihre Haushalte, wird es turbulent, weil vieles dann doppelt und dreifach vorhanden ist. Kommt dann der Tag, an dem der Haushalt der Großeltern oder Eltern aufgelöst werden muss, wird es endgültig eng.

Glaubenssätze

Durch das aufeinanderprallen dieser zwei Wertesysteme – Konsum und Nachhaltigkeit, ist eine wilde Mischung von Glaubenssätzen entstanden. Einerseits finden wir etliche Gründe dafür uns von Dingen nicht zu trennen und gleichzeitig „brauchen“ wir ständig irgendetwas, was neu angeschafft werden will.

  • das kann ich irgendwann nochmal brauchen
  • das habe ich zwar schon, aber in der falschen Farbe, es sieht schon so schrappig aus, es hat die falsche Größe, …
  • das hat mir Tante Igittigit geschenkt
  • wenn ich das jetzt kaufe, spare ich € 20,00
  • das ist doch noch gut
  • sowas bekommt man ja heute nicht mehr
  • das ist das Neueste vom Neuesten
  • das war mal wahnsinnig teuer

Raus aus dem Dilemma

Wie also nun umgehen mit der Miesere?! Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder Du erstickst irgendwann an all dem Zeug. Dein Besitz besitzt mehr Dich, als umgekehrt.
Oder Du fängst an loszulassen.

Ausmisten

Bevor Du Dir eine Struktur schaffen kannst, um nachhaltig Ordnung zu halten, bzw. entstandenen Unordnung schnell wieder aufzuräumen, fang an auszumisten.

Um das Leben unserer Träume führen zu können, dürfen wieder anfangen zu träumen.
Um träumen zu können, brauchen wir Raum.
Schaff Dir Deinen Raum für das Leben Deiner Träume!

Genauso wie wir Luft zum Atmen brauchen, Platz, um uns frei bewegen zu können, Raum um uns frei entfalten zu können, benötigen auch all die Dinge, die uns umgeben Raum um optimal wirken zu können.

Du kannst die Dich umgebenden Dinge noch so gewissenhaft aufstapeln, weg schachteln, aufhäufen, es wird kein Raum entstehen, der einem Wohlfühl-Zuhause entspricht.
Entweder das Leben tanzt wie ein Wirbelwind hindurch und alles ist wieder in Unordnung oder das Leben traut sich gar nicht mehr richtig rein, weil die Energie gestaut ist.

Aufwärmübung

Wie kann Ausmisten gelingen und womit fängst Du am besten an?

Nach meiner Erfahrung ist es Typ-Sache, ob du Dich Kopfüber in’s Vergnügen stürzt, oder Dich lieber vorsichtig und langsam ran tastest.
Marie Kondo, eine Aufräum-Expertin aus Japan, schwört darauf alles auf einmal zu entrümpeln.
Für einige mag das die richtige Technik sein – Augen zu und durch.
Wenn Du das Entrümpeln so angehst, wie ein Pflaster mit einem Ruck abzureissen,  kurz und schmerzlos, nimm Dir bitte genug Zeit um Dich danach davon zu erholen.
Vielleicht fängst Du mit dem Ausmisten an wie mit einer neuen Sportart, nimmst Dir erst mal eine kleine Aufgabe vor, wärmst Dich erst mal auf und trainierst Deine Ausmiste-Muskeln.

Um herauszufinden, wie leicht es Dir fällt, auszumisten, kannst Du z.B. mit Deinen Kugelschreibern anfangen. (Nein! Nicht alle Stifte. Nicht die Filzstifte, nicht die Bleistifte oder die Textmarker. Nur die Kugelschreiber!)

  • Sammle ALLE Kugelschreiber die Du in Deiner Wohnung finden kannst.
  • Bewundere Deinen Kugelschreiber-Reichtum.
  • Teste jeden Kugelschreiber und schmeiss sofort alle weg, die kaputt sind.
  • Staune darüber wieviele kaputte Kugelschreiber in Deinem Besitz waren.
  • Nimm in der zweiten Sortier-Runde jeden Kugelschreiber nochmal in die Hand und überprüfe, ob er Dich glücklich macht.
  • Behalte NUR die Kugelschreiber, die Dich wirklich froh machen.
  • Verschenke, spende, entsorge alle restlichen Kugelschreiber.

Ausmisten ist ein Prozess

Meine Erfahrung ist, Ausmisten ist ein Prozess. Ausmisten wirbelt außen wie innen Staub auf. Es bedarf Mut, Ausdauer und Kraft und manchmal braucht es mehrere Anläufe oder Runden.

Dinge hervorzukramen, die möglicherweise schon seit vielen Jahren an einer bestimmten Stelle ihr Dasein fristen, wirbeln im Aussen Staub auf. Alles was Du in die Hand nimmst, ruft innere Bilder wach, erzeugt und reaktiviert Emotionen. Es gibt kaum Gegenstände die neutral sind. Fast alle Gegenstände, die uns umgeben, sind mit Emotionen verknüpft.

Mehr oder weniger bewusst werden manche Dinge bevorzugt benutzt, andere kaum bis gar nicht. Da gibt es die Lieblingstasse, weil sie ein Geschenk von einem sehr geschätzten Menschen ist und den Lieblingsstift, weil der eben besonders gut in der Hand liegt und auch noch toll schreibt. Und dann gibt es da die hässliche Vase von Tante Igittigitt, die ich noch nie mochte und das total unpraktische Küchengerät, das irgendwann mal wahnsinnig teuer war…

Warum an Dingen festhalten die schlechte Gefühle verursachen!?

Vielleicht wirst Du körperlich schuften wie ein Pferd, wirst versuchen an Dingen mit Zähnen und Klauen festzuhalten, oder sie begeistert loslassen. Ausmisten setzt gestaute Energie frei – aussen und innen. Und es schafft Raum – im Aussen und im Innen.

Machs Dir leicht

Wie auch immer Du letztendlich ausmistest, Stück für Stück und Schublade für Schublade oder in einem Rutsch, mach es Dir so leicht wie möglich.

  • Miste Dinge aus, nicht Räume.
  • Umgib Dich möglichst nur noch mit Dingen, die Dir mindestens neutrale, am besten gute Gefühle machen.
  • Lass Dich unterstützen. (z.B.von einem Ordnungscoach)
  • Bleib dran.
  • Feiere Deinen Erfolg.
  • Hab Geduld.
  • Bleib mutig.
  • Freu Dich auf das Ergebnis.

Kannst Du gut loslassen?

Kannst Du gut loslassen? Oder kannst Du besser festhalten? Umgibst Du Dich nur mit Dingen die Dir gut tun? Trägst Du immer noch den vermeintlichen Lieblingspulli, der Dir dann doch nur schlechte Laune macht?
Hast Du noch Fragen? Verrätst Du Deine Anregungen, oder ein Geheimrezept für’s Ausmisten?

Schreib mir gerne unverbindlich eine E-Mail.

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Luva

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