Was die Steuererklärung mit dem Bügelberg zu tun hat
Was die Steuerklärung mit dem Bügelberg zu tun hat? Auch dieses Jahr steht wieder die jährliche Steuererklärung an. Einige finden das eher nicht so witzig. Ich habe sogar denEindruck, es gehört regelrecht zum guten Ton, sich zu Allem was mit Steuererklärung im Allgemeinen zu tun hat und im Besonderen zur Steuererklärung an sich, schlechte Gefühle zu machen. Es gibt einen regelrechten Wettbewerb an besonders ausgefeilten Strategien, die Steuererklärung vor sich herzuschieben, sie kompliziert und unbequem zu machen.
Der Bügelberg
Ich kenne wenig Menschen, die richtig gerne bügeln. Diese „Bügelfreunde“ machen daraus eine Art Zen-Meditation – „ich bügle, also bin ich“ und können dabei richtig gut entspannen.
Und ich kenne sehr viele Menschen, bei denen gehört Bügeln nicht zu ihren bevorzugten Tätigkeiten. Einige finden bügeln fast so schlimm, wie die Steuererklärung. Auch hier gibt es verschiedene Strategien, wie Du mit Bügelfrust oder -Lust umgehen kannst.
Mache daraus eine Übung für mehr Achtsamkeit und:
- tue, was Du tust.
- übe, im hier und jetzt zu sein.
- sei durch die Konzentration schneller mit der Arbeit fertig.
Entscheide Dich für ein konsequent bügelfreies Leben und:
- stehe zum „Knitterlook“.
- kleide Dich nur noch mit „bügelfreier“ Kleidung.
- verzichte auf Stoffservietten, Tischdecken und glatte Laken und verwende in Zukunft nur noch Papierservietten, Wachtischdecken und Fieberbettwäsche.
Nimm einen Service in Anspruch:
- Bügelservice in der Wäscherei.
- Bügeldienst.
- Haushaltshilfe.
Mache es gleich.
Häufe den Bügelberg so lange an, bis Du eigentlich Deine Steuererklärung machen müsstest.
Bügle konsequent alles.
(Dann wächst der Bügelberg schneller.)
Mein persönlicher Umgang mit der Wäsche
Ich mag frisch gebügelte Wäsche und ich liebe gebügelte Bettwäsche. Und in meiner Welt ist es nicht nötig, konsequent alles zu bügeln.
Um mir das Thema Bügeln zu erleichtern, bin ich beim Trocknen der Wäsche fast schon pingelig. Ich bin eine konsequente „Frischluft-Trocknerin“ (da kann die Wäsche auch mal einen Tag länger hängen bleiben). Ich hänge die Wäsche so ordentlich und glatt, wie möglich auf.
Wer zum trocknen lieber einen Trockner nutzt, darf darauf achten, die Wäsche sofort aus dem Trockner zu nehmen und zusammenzulegen, wenn das Programm fertig ist, sonst knittert es. Ich persönlich habe werde Zeit noch Lust dem Trockner aufzulauern.
Beim Zusammenlegen streiche ich die Wäsche gleich ganz glatt, so spare ich mir 90% Bügelaufwand.
Der kleine Rest, den ich für bügelwürdig befinde, wird Zeitnah weggebügelt. Die ewig wiederkehrenden Herrenhemden oder die Bettwäsche lasse ich in der Wäscherei an der Ecke bügeln – die sind schneller und günstiger als ich.
Die Steuererklärung
Was hat meine „Bügelstrategie“ denn nun mit der Steuererklärung zu tun? Ganz einfach, ich reduziere dis Auswahl an Aufschieberitis-Strategien.
Natürlich gibt es einen ganzen Blumenstrauss an Strategien die mir einfallen, wenn es um Aufgaben geht, die mir mehr Frust,- als Lustgefühle bereiten. Die Wohnung putzen oder renovieren, besser gleich ein neues Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen….
Ich persönlich pflanze einen Baum ja lieber aus freien Stücken und nicht um mich vor der Steuererklärung zu drücken.
In meiner Welt ist die Strategie der Wahl, um die Steuererklärung entspannt zu erledigen, eine gut organisierte Ablage.
Es lohnt sich die Ablage vor der Steuererklärung zu machen. Es tauchen möglicherweise ungeahnte Schätze auf, die abgesetzt werden können. Außerdem ist es ein sehr befreiendes Gefühl, frisch ausgemistet und sortiert ins nächste Steuerjahr zu starten.
Die Ablage
Auch hier gibt es wieder verschiedene Typen:
Die „Extremisten“
- Der „ich werfe rigoros alles weg“ Typ
das ist zwar befreiend, praktisch weder wirklich umsetzbar und auch nicht zu empfehlen – den einen oder anderen Beleg brauche ich vielleicht doch noch als Nachweis - Der „ ich hebe konsequent alles auf“ Typ
das macht die Ablage unübersichtlich und unerfreulich
Die „Aufhäufer“
- viele, unsortierte Haufen, gerne Überall verteilt ( Auto, Hand,- und Jackentasche)
- ein unter Papierbergen vergrabener Schreibtisch
Die „Organisierten“
- es wird immer alles sofort in den richtigen Ordner geräumt.
ich bin mir nicht sicher, ob das eine vom Aussterben bedrohte Spezies ist, oder die Evolution sie noch gar nicht hervorgebracht hat.
Wie erschaffe ich mir also eine leicht zu handhabende Ablage?
Aller Anfang ist Ausmisten
Ob Du Papierstapel an allen möglichen und unmöglichen Orten gebildet hast und erst mal Deinen Schreibtisch freilegen musst, oder schon eine mehr oder weniger schlecht funktionierende Ablage vorhanden ist, der Anfang ist Ausmisten.
Ich empfehle hier die drei Kisten Methode:
- aufheben
- vielleicht / weiß ich noch nicht
- wegschmeißen
Dieser erste Schritt sorgt für eine erste Übersicht, mehr Raum und Bewegungsfreiheit – Ballast abwerfen im Aussen verschafft auch innere Erleichterung. Mehr über das Thema Ausmisten schreibe ich im Artikel, Aller Anfang ist Ausmisten.
Verschaffe Dir einen Überblick
Als nächstes verschaffe Dir einen genaueren Überblick über die abzulegenden Unterlagen und überlege Dir entsprechende Kategorien. Z.B.:
- Wohnung / Haus (Strom, Handwerkerrechnungen, GEZ, Mietvertrag / Kaufvertrag,…)
- KFZ
- Versicherungen
- Bank
- Telefon
- Steuer
- …
Sobald Du weißt, was alles abzulegen ist, entscheide Dich, mit welchem System Du am besten arbeitest.
Eine Kundin von mir hat nur noch eine kleine Ablage. Eine Ziehharmonika-Mappe, in der sie alles vorsortieren kann, ist bei ihr völlig ausreichend. Sobald die Mappe voll ist, oder mindestens einmal im Jahr, werden die Unterlagen in die entsprechenden Ordner umsortiert.
Wer dagegen regelrecht mit Papier überflutet wird und spätestens nach einem Monat vor lauter Unterlagen kein Licht mehr sieht, sollte sich dringend professionell unterstützen lassen, z.B. von einer Sekretärin, oder einer / einem Ordnungs-Coach. (:
Wenn Du Dir einfach eine funktionierende Ablage wünscht, wirst Du vielleicht auch mit meiner erprobten Methode glücklich.
Die „drei Schritte Ablage“
- Sofort / Zeitnah zu erledigen
- Hängeregister
- Aktenordner
Zeitnah:
Du kannst eine Schütte, Lade einen Korb oder eine feste Ablage-Stelle nutzen, wo die Unterlagen landen, die zeitnah bearbeitet werden wollen. Ich persönlich nutze eine Ecke meines Schreibtisch. Ich kann allerdings diesen Schütten auch wenig abgewinnen – sie werden tendenziell zu schnell zu voll.
– zu zahlende Rechnungen
– Telefonnotizen
– to-do-Listen
Werbung, Umschläge und alles, was erledigt und nicht zwingend aufgehoben werden muß, landet umgehend im Papiermüll!
Hängeregister:
Richte Dir im Hängeregister jeweils eine Mappe für die festgelegten Kategorien ein. Dort landen alle Unterlagen, schon bearbeitet sind. Hängeregister sind außerdem Ideal für Projekte und Prozesse die andauern, oder noch im Entstehen sind
Ist eine Mappe im Hängeregister voll, nimm Dir die Zeit und sortiere diese eine Mappe in den entsprechenden Ordner um.
Ordner:
Im Ordner landen die Unterlagen aus dem Hängeregister, falls sie tatsächlich immer noch aufbewahrt werden müssen. Hier werden sie nach Datum sortiert eingeordnet.
Mit dieser drei Schritte Ablage habe ich eine leicht zu handhabende, übersichtliche Ablage. Und ich nehme mir eher mal 15 Minuten Zeit, um eine volle Mappe zu sortieren, als einen ganzen Tag, oder zwei um einen Umzugskarton voller Papier zu sortieren.
Für die Steuererklärung habe ich noch ein weitere Werkzeug. Ich nutze eine Ziehharmonika-Mappe, in die ich meine sämtlichen Belege nach Monaten vorsortiert einsortiere.
Ich hoffe meine Tipps und Tricks sind hilfreich und erleichtern Dir das Thema Ablage im allgemeinen und das Thema Steuerklärung im Besonderen. Wenn Du Dir Unterstützung wünschst, bei z.B Deiner Ablage, dann melde Dich gerne bei mir. Ich freue mich auf Dich!
Herzens-Grüsse
Luva