Der Freude folgen
Der Freude folgen?!
„Tss, die hat gut reden! Wahrscheinlich ist sie schön, reich und berühmt. Und bestimmt hat sie es viel leichter als ich!“ Ja stimmt, ich fühle mich reich und gesegnet, auch wenn ich weder berühmt bin, noch in jeder Stadt eine Villa besitze oder das Cover der Vouge schmücke. Ich fühle mich reich und gesegnet, weil ich:
- der Freude folge
- ein Dach über dem Kopf habe
- zu essen und zu trinken habe
- mit dem Mann lebe, den ich liebe und der mich liebt
- meinen höchsten Wert – Freiheit, leben kann
- ich meiner Berufung folge
- meine Arbeit sich fast nie nach Arbeit anfühlt
Noch Seitenweise könnte ich aufzählen, warum ich so gesegnet bin, und das ohne dass mein Konto aus allen Nähten platzt – noch nicht.
Nicht immer war ich so zufrieden mit meinem Leben. Mein Leben war lange mit Kampf verbunden. Lange war es einfach überlebenskampf und dann hab ich es mir zusätzlich schwerer gemacht. Warum? Weil ich daran gewöhnt war.
Kondtionierung
Dem Gehirn ist es herzlich egal, ob sich etwas gut für Dich anfühlt, oder nicht. Es ist ihm auch wurst, ob Dir Dein Verhalten schadet oder dient. Das Gehirn will alle Aufgaben möglichst effektiv abarbeiten – am besten automatisiert – egal ob tödliches Suchtverhalten oder gesunde Gewohnheit.
Konditionierungen sind Verknüpungen im Gehirn, die schon seit Jahren, oder Jahrzenten bestehen und in den meisten Fällen ein so unbewusstes Programm sind, das, wie das Hirn es eben macht und mag, ganz automatisch abgespult werden.
Stell Dir vor, Du stehst vor einer wilden, ungemähten Sommerwiese und Du willst zum anderen Ende der Wiese. Du suchst Dir also einen Weg und trittst Dir einen Trampelpfad. Willst Du zurück zum Ausgangspunkt, wirst Du Dir wahrscheinlich keinen neuen Weg suchen, sondern Deinen frischen Trampelpfad nutzen. Mit Der Zeit wird aus dem Pfad ein Weg und möglicherweise wird daraus eine Autobahn. Genau so macht es das Gehirn. Es sucht sich nicht jedesmal einen neuen Weg für die eine Verknüfung, es wird eine Datenautobahn bauen.
Sei geduldig und freundlich mit Dir, wenn Du, schon wieder! in die Konditionierungsfalle getappt bist.
Umprogammierung
Da Dein Gehirn nicht der Chef ist, auch wenn es das öfter mal zu glauben scheint, kannst Du vorhandene Programme umprogrammieren. Es bedarf ein wenig Disziplien, neue Verknüpfungen zu installieren und dann, ganz wichtig auch zu automatisieren und es ist möglich. Ja, Dein Gehirn wird sich erst mal wehren. Es wird aufstöhnen, ja sogar aufschreien, „Achtung Gefahr!“ – das einzige was da in Gefahr ist, ist das alte Programm. Könnte ja klappen, das das neue Programm auch automatisch läuft und könnte sogar Freude machen.
Disziplin
Für ein neues Verhalten braucht es neue Gewohnheiten und dafür wiederum ein wenig Disziplin, bevor sie zu Gewohnheiten werden. Disziplin hat einen schlechten Ruf. Zu unrecht. Menschen die Erfolgreich sind, sind nicht diszipliniert – nicht durchgehend. Erfolgreiche Menschen wissen was Disziplin ist und wie sie funktioniert. Disziplin ist ein Werkzeug, das so lange eingesetzt wird, bis man sich etwas angewöhnt hat. Du brauchst nur drei bis sechs Wochen Disziplin für eine neue Gewohnheit.
Freude als Programm
Nein, auch bei mir ist nicht jeden und den ganzen Tag eitel Sonnenschein und Dauergrinsen. Auch ich denke mir bei Aufgaben, wie Klo putzen nicht, „Ui, das hab ich mir schon immer mal gewünscht!“. Es ist allerdings auch kein Drama.
Ich habe vor zwei Jahren für mich entdeckt, Freude als Praxis zu üben. Ich übe mich seither darin, noch mehr auf mein Gefühl, meinen Bauch zu hören. Sagt mein Bauch nein, lasse ich es, sagt er ja, folge ich. Das Ergebnis ist, dass ich einerseits viel schneller in meinen Entscheidungen bin, meine Intuition sich geschärft hat und ich mich mit so viel Überschuss an Freude auflade, dass mir auch Aufgaben, die nicht so Freudvoll sind, leichter fallen.
Es gibt Dinge die ich gerne tue, Sachen, die gemacht werden müssen und dabei welche, die ich als neutral empfinde und welche, die ich nicht ausstehen kann. Selbst das, was ich gerne tue, mir wirklich Freude bereitet, wenn ich es tue, lockt mich nicht unbedingt. Sicher kennst Du das, es muß erst der Funke springen. Erst wenn der Motor im Bauch brummt, kommt Schwung in die Sache.
Den Fokus halten
Eine alte Gewohnheit, die ich abgeschafft/umprogrammiert habe, war, wie meine Mutter es nennt, mit dem Hammer abwaschen. Ich habe das Küche Aufäumen dazu genutzt in den Kampf- und Dramamodus zu gehen. Anstrengend, stimmungstötend und nutzlos – die Küche muß aufgeräumt werden, wenn ich eine aufgeräumte Küche will. Es gibt zwei Dinge im Leben, über die ich mich nicht aufregen brauche – die, die ich ändern kann und die, die ich nicht ändern kann. Also kann ich die schlechte Laune auch weg lassen – wenn ich kann.
Inzwischen nutze ich Aufgaben, über die ich nicht lange nachdenken muß und die erledigt werden wollen dazu, meinen Geist schweifen zu lassen und meinen Bauch Wort kommen lassen. Sokann iimmer memeinem an eienen Flow folgen.
Bestimmt ist Dir auch schon mal aufgefallen, dass die anfallende Aufabenso schlimm ist, wenn Du erst mal angefangen hast. Wie wäre es, wenn Du Dich das nächste mal dabei erwischst, Dich loszuärgern, dass Du bügeln, abwaschen, die Buchhaltung machen … mußt, erst mal ein Eis essen gehst, einen Spaziergang machst, eine Runde mit Deinem Schatz knutschst? Erst ein bisschen Freude tanken und wenn der Motor schon läuft, eine Augabe erledigen – keine Angst, so schnell würgst Du den Motor nicht ab.
Wie sieht es mit Deinem Motor und Deiner Freude aus? Wie kommst Du in den Flow? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.